Herkulessaal, Münchner Residenz.
Tschajkowskij, 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll

Musikschule, Konservatorium und Hochschule:

Aglaya Sintschenko wurde am 18. September 1979 in St. Petersburg (dem damaligen Leningrad) geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie mit 6 Jahren bei Jelena Hugel, einer ehemaligen Studentin von Heinrich Neuhaus.
Danach besuchte sie 11 Jahre lang die Spezielle Musikschule am Konservatorium in St. Petersburg. Dort erhielt sie Unterricht bei Natalia Browermann, einer früheren Schülerin von Professor Nadeschda Golubowskaja, und belegte auch dort einen zusätzlichen, zweijährigen Kurs in Komposition und Kontrapunkt .
Zwischen 1997 und 2002 absolvierte sie das Staatliche Konservatorium „Rimskij-Korsakow“ in St. Petersburg bei Professor Leonid Saitschik, einem früheren Schüler von Jelena Hugel und Pawel Serebrjakow.
Aglaya Sintschenko schloss das Konservatorium ab mit dem Konzert-, Klavierkammermusik-, Korrepetitions- und Klavierpädagogikdiplom, in allen Fächern mit der Note „ausgezeichnet“.So erlangte sie eine hervorragende Ausbildung in der Tradition der berühmten russischen Klavierschule.
Nach einem Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Theater in München in der Fortbildungsklasse von Professor Margerite Höhenrieder-Dornier wurde der Pianistin das Konzertdiplom verliehen.

Festivals et cetera:

In Russland nahm Aglaya Sintschenko teil beim „Festival Junge Talente Russlands“ in Orel, dem „Rachmaninow Festival“ anlässlich des 125. Geburtstags von Sergej Rachmaninow im Jahr 1998 und dem Festspiel „Virtuose des Jahres 2000“ in St. Petersburg.
Als 16-jährige errang sei beim Wettbewerb „Steinway & Sons“ in Hamburg einen dritten Preis, von der Richard-Wagner-Gesellschaft in St. Petersburg erhielt die Pianistin ein Stipendium für eine Festspielreise nach Bayreuth (2002). Ab 2007 war sie für 3 Jahre in die Förderung von Yehudi Menuhin LiveMusicNow e.V. aufgenommen und erhielt 2008 ein Stipendium der „Süddeutschen Zeitung“. In Wien nahm sie beim Festival „toujours Mozart“ teil (2008), in Augsburg bei der „Mozartiade 2009“ und in Frankreich beim Festival „Musik à Saint Hipp“ (2011-2013)

Konzerte:

In Russland
Als junge Pianistin konzertierte Aglaya Sintschenko mit Soloprogrammen auf allen Bühnen in St. Petersburg. Ihre Vielseitigkeit ermöglichte ihr zahlreiche Konzerte mit Orchester auch in anderen russischen Städten und Auftritte bei der Schaljapin-Gesellschaft, dem „Hamburg Club St. Petersburg“ und der Richard-Wagner-Gesellschaft. Neben Studium und Konzerttätigkeit arbeitete sie 5 Jahre lang als Korrepetitorin für Sänger und Dirigenten und assistierte Professoren am Petersburger Konservatorium.

In Deutschland
2004-2014 lebte Aglaya Sintschenko in München. Neben Solo- und Kammermusikkonzerten und Auftritten mit Orchesterbegründete sie mehrere musikalische Projekte wie u.a. „Das besondere Frühstück”, das sich dem Musizieren zuhause widmet, „Konzerte für alle”, die klassische Musik auf hohem Niveau für alle zugänglich machen, „Russische Klassiker“ mit der BR-Legende Wolf Euba, die Musik und Literatur verbinden. Ebenso war sie Koautorin von mehreren deutschsprachigen Reiseführern über Moskau, St. Petersburg und Zentralasien. Als Korrepetitorin für die Oper hatte sie Engagements in Bayreuth, in St. Pölten/Österreich und in Arosa/Schweiz bei dem „arosa musik festival“, sowie jährlich seit 2010 bei Music Academy Arosa als Kursleiterin/Korrepetition. 2012-14 hatte sie einen Lehrauftrag (Korrepetition) bei Professor Christoph Henschel (Violine) am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg.

In Frankreich
Seit 2014 lebt die Pianistin in Besancon. Enge Kooperation mit dem Centre diocesain erlaubte ihr dort zwei Solokonzertreihen zu gestalten – „Les dimanches russes “ (2015/16) und „Les saisons“ (2017/18), die die russische Musik in den Mittelpunkt stellen und ihre Verbindung mit der westeuropäischen Musik suchen und erläutern.

Wladiwostok
Die Saison 2016-2017, der Einladung vom Chef-Dirigent Pawel Smelkow folgend, verbrachte Aglaya Sintschenko an der Primorsky-Bühne des Mariinsky-Theaters im von St. Petersburg 10 ½ Flugstunden entfernten Wladiwostok als führende Korrepetitorin für die Opernsolisten und Verantwortliche für die Kammermusikkonzerte des Theaters. In diesem Jahr erarbeitete sie mit den dortigen Solisten 15 Opern und hat außerdem 10 Kammermusikkonzerte konzipiert, gespielt und moderiert.

Wieder in Frankreich

2018 von Julius Berger eingeladen, arbeitet Sie für die «internationale Sommerakademie Mozarteum» an der Universität Mozarteum Salzburg. In Besançon gestaltet sie mehrere Projekte : „Années de pèlerinage – Pilgerjahre“ (das erste Jahr – 2018/2019, das zweite Jahr 2019/2020 ) in Zusammenarbeit mit Anthony Lo Papa (Tenor) ; Klavierrezitals in Grand Kursaal Besançon (2020 – Aglaya Zinchenko spielt Chopin, 2021 – Aglaya Zinchenko spielt Tschajkowskij) ; „1 heure – 1 œuvre“ – wo ein Werk gespielt, erklärt und wieder gespielt wird.

Bislang hat sie 4 CDs aufgenommen:
Auf der CD „Drei russische Sonaten“ sind Werke von S. Rachmaninow, N. Medtner und A. Smelkow zu genießen (2000);
„Wagner“ beinhaltet vier Konzertparaphrasen von F. Liszt, unter anderem auch die Ouvertüre von „Tannhäuser“ und fünf Gedichte von Mathilde Wesendonk (2002);
Tschajkowskij, Klavierkonzert Nr.1 in b-Moll und Rachmaninow, Klavierkonzert Nr.3 in d-Moll sind Live-Mitschnitte aus dem Herkulessaal / Cuvilliés Theater Münchner Residenz (2009)
Alle CDs sind mittlerweile vergriffen.

Das Wichtigste:
Obwohl das Repertoire von Aglaya Sintschenko Klaviermusik aller Epochen und Stile, sowie Kammer- und Vokalmusik umfasst, hängt ihr musikalisches Herz sowohl an den Werken von F. Chopin und J. Brahms, als auch an der Verbreitung von Klaviermusik russischer Komponisten – nicht nur an der Musik von bekannten Komponisten wie Pjotr Tschajkowskij und Sergej Rachmaninow, sondern vor allem auch an den unverdient in Vergessenheit geratenen Werken von Glasunow, Bortkiewicz, Medtner, Ljapunov, Gretschaninow, Balakirev, Arenskij…

 

Kammermusik – Partner : https://aglaya-zinchenko.com/musique-de-chambrekammermusik/